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Weltanschauungsprinzip

Folgendes setzt sich nicht notwendigerweise aus Inhalten aus veröffentlichten Werken zusammen, sondern aus den Ergebnissen auf https://weltanschauung.org/. Damit hat der Artikel keinen Anspruch auf gültige Belege ausserhalb dessen.

Das Weltanschauungsprinzip entstammt einer Vortragsreihe Rudolf Steiners vom Jahr 1914. Darin beschreibt er ein Dutzend Weltanschauungen (DWA), sieben Weltanschauungsstimmungen (DVS), drei Seelentöne (DST) und den Anthropomorphismus (DAM) als 23 Kategorien, die in einer ganz bestimmten Weise miteinander zu tun haben. Steiner sprach weder vorher noch danach jemals wieder in ähnlich deutlicher Weise über die Weltanschauungen.

Kategorien

Hauptkategorien des WAP

  1. DAM Der Anthropomorphismus ermöglicht Transzendenz.
  2. DST Drei Seelentöne ermöglichen Offenbarung.
  3. DVS Drei plus vier Visibilitätsstufen ermöglichen Weisheit.
  4. DWA Dutzend Weltanschauungen ermöglichen das Strukturieren allen Wissens.
  5. DWS Die Wissenschaften ermöglichen die Pflege, Erhaltung und Entwicklung von Wissen.
  6. DZS Die zusammenhängenden Sprachen ermöglichen abstrahierte Information.
  7. DZW Die Zeichen und Worte ermöglichen Kommunikation.

1. DAM

2. DST

3. DVS

4. DWA

5. DWS

Die Wissenschaften.

6. DZS

Die zusammenhängenden Sprachen

7. DZW

Die Zeichen und Worte

Verhältnisse

Oppositionstheorie

Im Weltanschauungsprinzip (WAP) sind sich Weltanschauungen (WA)

  1. selber
  2. ähnlich (z.B. Materialismus zu Sensualismus und Mathematizismus)
  3. nahe (z.B. Materialismus zu Phänomenalismus und Rationalismus)
  4. indifferent (neutral) (z.B. Materialismus zu Realismus und Idealismus)
  5. fern (z.B. Materialismus zu Dynamismus und Psychismus)
  6. fremd (z.B. Materialismus zu Monadismus und Pneumatismus), oder
  7. oppositionell (z.B. Materialismus zu Spiritualismus).

Beziehungsarten der WA

Begriffe der sechs Beziehungsarten der WA:

  1. Selber
  2. Ähnlich: Similarität (similar)
  3. Nahe: Proximität/Vixinität (proximal/vixinal)
  4. Indifferent: Neutralität (neutral)
  5. Fern: Dissimilarität (dissimilar)
  6. Fremd: Extraneität (extraneital)
  7. Oppositionell: Opposität (opposital)

Beziehungsarten der Oppositionen

WA innerhalb einer jeweiligen WA-Opposition haben unter sich drei mögliche Beziehungsarten:

  • Pekuliarität (kein Vergleich zur Opposition möglich)
  • Komparabilität (vergleichbare Verschiedenheit)
  • Reziprozität (Gegenseitigkeit)

'Similarität' ist bei Oppositionen unmöglich.

Offenbarung

Die WA des WAP offenbaren sich in vier Extremen:

  1. Der Realismus offenbart sich zu jeder Zeit
  2. Der Idealismus muss offenbart werden
  3. Der Spiritualismus möchte offenbart werden
  4. Der Materialismus ist nicht bestrebt offenbart zu werden

Anwendung

Die Anwendung des WAP erfolgt entweder

  • einseitig
  • vielseitig oder
  • allseitig.

Eine jede WA kann auf verschiedene Gegenstände

  • passend,
  • oberflächlich oder
  • unangemessen sein.

Gewöhnliches Denken kann für die WAP-Anwendung

  • förderlich,
  • indifferent oder
  • störend sein.

Siehe auch

Literatur

* Rudolf Steiner: Der menschliche und der kosmische Gedanke, GA 151, Rudolf Steiner Verlag, Basel 2017, ISBN‎ 978-3727462900

* Sigismund von Gleich: Die Wahrheit als Gesamtumfang aller Weltansichten, J.Ch.Mellinger Vlg., Stuttgart 1989, ISBN 978-3880692428

* Mario Betti: Zwölf Wege, die Welt zu verstehen, 2. Auflage, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2007, ISBN 978-3772521621

* Corinna und Ralf Gleide: Der Sternhimmel der Vernunft: Über den Weg der zwölf Weltanschauungen, Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus GmbH, Stuttgart 2008; ISBN 978-3772514357

Einzelnachweise

WAP