Folgendes setzt sich weniger aus Inhalten aus veröffentlichten Werken verschiedener Anthroposophen zusammen, und mehr aus den Ergebnissen der Webseite https://weltanschauung.org/.
Das Weltanschauungsprinzip entstammt einer Vortragsreihe Rudolf Steiners vom Jahr 1914. Darin beschreibt er ein Dutzend Weltanschauungen (DWA), sieben Weltanschauungsstimmungen (DVS), drei Seelentöne (DST) und den Anthropomorphismus (DAM) mit insgesamt 23 unteren Kategorien („Arten“), die in einer ganz bestimmten Weise miteinander zu tun haben.
Steiner sprach weder vorher noch danach jemals wieder in ähnlich deutlicher Weise über die Weltanschauungen, was vermutlich an seiner Zuhörerschaft lag (liegt).
Im Weltanschauungsprinzip (WAP) haben Weltanschauungen (WA) sieben Grade von Beziehungen
Begriffe der sechs Beziehungsarten der WA:
Die Orientierung erfolgt im Uhrzeigersinn (UZI) oder Gegenuhrzeigersinn (GUZ), so ist dem Materialismus der Idealismus GUZ-neutral und der Phänomenalismus UZI-proximal. Umgekehrt ist folglich dem Idealismus der Materialismus UZI-neutral, und dem Phänomenalismus ist der Materialismus GUZ-proximal.
Polaritätspaare im Weltanschauungsprinzip sind „substanzielle“ (gegenartige) Polaritäten. Weitere Formen von Polaritäten sind dichotome (gleichartige) und antagone (güteverkehrt).
Die Kontradiktion ist keine Polarität, sondern ein Widerspruch, in dem ein Satz anstelle eines anderen gültig sein möchte („Je veux être calife à la place du calife", ein Spruch der generell die nur alleinige oder einseitige Gültigkeit einer Idee oder eines Satzes erlaubt oder erlauben möchte). Die Inversion wiederum ist eine Verkehrung, bei der die andere Seite vollkommen abhängig ist von der einen.
Weltanschauungen innerhalb einer der sechs Weltanschauungspolaritäten haben unter sich jeweils drei mögliche Beziehungsarten:
'Similarität' ist bei Polariten kein sinnvoller Begriff.
Die Weltanschauungen des Weltanschauungsprinzips offenbaren sich in vier Extremen (und acht Abstufungen dazwischen):
Die Güte des Anwendens einzelner Weltanschauungen rangiert sich nach
* extrikat (befreit) * intrikat (komplex) * naiv (unzulänglich)
Die Anwendung des Weltanschauungsprinzips erfolgt in jeder der oben genannten Arten von Güte entweder
Gewöhnliches Denken kann für die WAP-Anwendung
* Rudolf Steiner: Der menschliche und der kosmische Gedanke
, GA 151, Rudolf Steiner Verlag, Basel 2017, ISBN 978-3727462900
* Sigismund von Gleich: Die Wahrheit als Gesamtumfang aller Weltansichten
, J.Ch.Mellinger Vlg., Stuttgart 1989, ISBN 978-3880692428
* Mario Betti: Zwölf Wege, die Welt zu verstehen
, 2. Auflage, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2007, ISBN 978-3772521621
* Corinna und Ralf Gleide: Der Sternhimmel der Vernunft: Über den Weg der zwölf Weltanschauungen
, Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus GmbH, Stuttgart 2008; ISBN 978-3772514357